Kontrast-Echokardiographie

Prinzip

Kontrast-Echo Im „normalen“ Echokardiogramm ist Blut nicht sichtbar.

Durch die Injektion spezieller Ultraschall-Kontrastmittel kann man das normalerweise unsichtbare Blut im Echokardiogramm sichtbar machen. Das mit dem Kontrastmittel angefärbte Blut ist auf dem Echo-Bildschirm als weißes „Schneegestöber“ zu sehen. Die Untersuchung wird zur Klärung von 2 Fragestellungen durchgeführt:

Das Kontrastmittel, das zur Kontrast-Echokardiographie benutzt wird hat nichts mit dem „Röntgen-Kontrastmittel“ zu tun. Oft handelt es sich nur um Kochsalzlösung, in das durch Schütteln der Flasche oder der Spritze mikroskopisch kleine Luftbläschen gelangen, an denen der Ultraschall reflektiert wird, was dazu führt, daß man das Kontrastmittel gut erkennen kann.

Wenn man diese Art von Kontrastmittel in eine Armvene einspritzt fließt es zunächst zum Herzen, läuft durch die rechte Vor- und Hauptkammer und gelangt von hier aus in die Lungen. Hier in den Lungen wird es schnell aus dem Blut ausgefiltert, sodaß im linken Teil des Herzens nichts mehr ankommt, es sei denn, daß ein Loch in der Trennwand zwischen den Vor- oder den Hauptkammern vorliegt. Wenn man die Pumpfunktion der linken Hauptkammer untersuchen möchte kann man diese Art einfachen und „geschüttelten“ Kontrastmittels nicht verwenden.

In solchen Fällen benutzt man spezielle Echo-Kontrastmittel, die einen großen Anteil von Eiweiß und Zucker haben. Diese „lungengängigen“ Kontrastmittel werden in den Lungen nicht ausgefiltert, sondern durchströmen sie, sodaß sie auch im linken Teil des Herzens ankommen und linke Vor- und Hauptkammer anfärben.

Durchführung

Die Kontrastmittelgabe erfolgt im Rahmen einer normalen Ultraschalluntersuchung. Das Kontrastmittel wird dabei durch eine Kanüle eingespritzt, die in eine Vene des rechten oder linken Armes eingeführt wird.

Um die Druckverhältnisse innerhalb des Herzens so zu verändern, daß Blut (und damit Kontrastmittel) gezwungen wird, durch eventuell vorhandene Löcher in den Trennwänden zu fließen muß man manchmal kurz nach der Einspritzung des Kontrastmittels bestimmte Atemtechniken durchführen (z.B. schnelles Ein- und Ausatmen, Preßatmung).

Was merkt man?

Nichts.

Was kann passieren (Komplikationen)?

Wenn man „einfaches geschütteltes“ Kontrastmittel verwendet kann nichts geschehen, denn die Flüssigkeit, die man verwendet ist in der Regel einfache Kochsalzlösung, in die man etwas Luft einschüttelt. Die Menge der eingeschüttelten Luft ist so gering, daß man davon nichts bemerkt und daß keinerlei Komplikationen zu erwarten sind.

Wenn man eiweißhaltige Spezialkontrastmittel benutzt können in seltenen Fällen allergische Reaktionen auftreten. Solche Komplikationen treten aber nur äußerst selten auf.

Ergebnisse

Bild Kontrast-Echo

Abb. 2: Passage des Kontrastmittels durch das rechte Herz (linkes Bild) in die linke Vor- und Hauptkammer (rechtes Bild)

Sehen Sie im rechten Bild die linke Hauptkammer, wie sie durch das weiße Schneegestöber des Kontrastmittels sichtbar gemacht wurde. Ohne dieses Kontrastmittel hätte man einen Hohlraum (Herzkammer) gesehen, dessen Größe und Pumpfunktion aber nicht ausreichend gut hätte beurteilt werden können.

Bild Kontrast-Echo M-Mode In Abb. 3 sehen die Passage des Kontrastmittels durch die rechte Hauptkammer in einer anderen Echotechhnik (M-mode-Echo). Das Kontrastmittel erkennt man an den schwarzen Strichen und Punkten in der rechten Hälfte des Bildes oben. Ein Loch in der Vorkammerwand würde man daran erkennen, daß im unteren Teil des Bildes („LA“) ebensolche schwarzen Strukturen auftreten.
Bild Vorhodseptumdefekt In der Abb. links sehen Sie ein Bild, das ich Dr. Mark Kittleson, Kalifornien verdanke. Es zeigt (Pfeil), wie das Kontrastmittel durch eine Loch in der Trennwand zwischen den beiden Vorkammern vom rechten in den linken Vorhof fließt. Die Existenz eines solchen Loches (Vorhofseptumdefekt) ist mit einem solchen Bild bewiesen, man muß jetzt mit weiteren Untersuchungen (z.B. einer Herzkatheteruntersuchung) klären, wie groß dieses Loch ist, wieviel Blut hindurch fließt und was man tun kann, um das Loch zu verschließen (Man muß nicht jedes Loch verschließen, das hängt davon ab, wieviel Blut hindurch strömt und welche Belastung dieses zusätzliche Blut für den Kreislauf bedeutet).